FIW Policy Briefs | 2016-04

FIW-PB 31 Analyse der Produktivität Österreichs im internationalen Vergleich

Zusammenfassung:
Im vorliegenden Beitrag wird die Entwicklung der Arbeitsproduktivität in Österreich im europäischen Vergleich analysiert. Es zeigt sich, dass die gesamtwirtschaftliche Produktion je Erwerbstätigen im Zeitraum 2000 bis 2015 in Österreich hinter dem EU- und Euroraum-Durchschnitt zurückgeblieben ist. Auch in Deutschland und der Schweiz stieg die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen in diesem Zeitraum stärker als in Österreich. Anders ist das Bild, wenn die Produktivität je Arbeitsstunde betrachtet ist. Hier liegt Österreich über dem europäischen Durchschnitt und auch vor Deutschland und der Schweiz. Dies ist aber darauf zurückzuführen, dass die Zahl der geleisteten Ar-beitsstunden in Österreich stärker als in anderen Ländern gesunken ist, wodurch die Kostenbelastung je Stunde steigt. Ein wesentlicher Bestimmungsfaktor der Arbeitsproduktivität ist die totale Faktorproduktivität (TFP), die wiederum als wichtiger Indikator für den technischen Fortschritt einer Volkswirtschaft gilt. Beim Wachstum der TFP ist Österreich in letzter Zeit deutlich hinter den EU-Durchschnitt und hinter Deutschland und die Schweiz zurückgefallen, was Reformbedarf zur Steigerung der Innovationskraft signalisiert. Niedriges Produktivitätswachstum resultiert in überdurchschnittlich steigenden Lohnstückkosten. Bildung, Forschung und Innovation sowie ein funktionierender Wettbewerb sind wichtige Faktoren zur Förderung des Produktivitätsfortschritts.

Klaus Weyerstraß (IHS)
Analyse der Produktivität Österreichs im internationalen Vergleich
FIW-Policy Brief 31
April 2016
Sprache: Deutsch


Abstract:
This Policy Brief analyzes the development of labor productivity in Austria in a European comparison. It shows that Austria’s aggregate output per person employed lagged behind the EU and euro area averages in the period from 2000 to 2015. Labor productivity per employee also increased more strongly in Germany and Switzerland than in Austria during this period. The picture is different when productivity per hour worked is considered. Here, Austria is above the European average and also ahead of Germany and Switzerland. However, this is due to the fact that the number of hours worked has fallen more sharply in Austria than in other countries, which increases the cost burden per hour. A key determinant of labor productivity is total factor productivity (TFP), which in turn is considered an important indicator of an economy’s technological progress. In terms of TFP growth, Austria has recently fallen well behind the EU average and behind Germany and Switzerland, signaling a need for reform to boost innovative strength. Low productivity growth results in above-average increases in unit labor costs. Education, research and innovation as well as functioning competition are important factors in promoting productivity progress.

Klaus Weyerstraß (IHS)
Analysis of Austria’s Productivity in International Comparison
FIW Policy Brief 31
April 2016
Language: German