FIW Trade Indicator

FIW Trade Indicator

Österreichs Exportwirtschaft startet verhalten in das Jahr 2024

Ab April 2024 publiziert das BMAW auf der FIW-Website monatlich aktuelle und qualitativ hochwertige Schätzungen für nominelle, reale und saisonbereinigte Warenaußenhandelsdaten auf Basis eines vom Institut für Höhere Studien entwickelten ökonometrischen Modells. Dadurch stehen aktuelle Prognosen (sog. Nowcasts) des monatlichen Außenhandels Österreichs – mit einem Vorsprung von mehr als zwei Monaten gegenüber den Veröffentlichungen der Statistik Austria – zur Verfügung. Neben den nominellen Werten weist der FIW Trade Indicator auch preisbereinigte reale Werte aus. Diese realen Außenhandelsdaten geben einen exakten Eindruck über die tatsächlichen Wohlfahrtssteigerungen Österreichs durch den Außenhandel, sie sind zudem saison- und arbeitstagbereinigt. Dadurch unterscheiden sich die Nowcasts von den von Statistik Austria publizierten, unbereinigten, nominellen Werten. So fielen beispielsweise die Osterfeiertage heuer – im Unterschied zum Vorjahr – in den März. Dies resultiert bei den offiziellen unbereinigten Zeitreihen zu einem scheinbaren Rückgang der Wachstumsraten des Warenaußenhandels im März und zu einem scheinbaren Anstieg im April. Diese Verzerrung wird beim FIW Trade Indicator vermieden.

Letztes Update: 04.04.2024

IHS Nowcast

Gegen Jahresende 2023 hat sich Österreichs Warenaußenhandel ungünstig entwickelt. Der unerwartet starke Rückgang der realen Warenexporte im Dezember ließ das Wachstum der realen Exporte im 4. Quartal gegenüber dem Vorjahr auf +1,7% absinken. Die realen Warenimporte blieben Ende 2023 schwach und lagen um -9,4% unter dem Vorjahresquartal.

Zu Jahresbeginn verharrte der österreichische Außenhandel auf dem niedrigen Niveau. Die realen Warenexporte liegen im ersten Quartal 2024 voraussichtlich um -1,8% unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Die realen Warenimporte dürften sogar um -9,7% zurückgegangen sein. Im März sind die saisonbereinigten realen Warenexporte (trotz der Bereinigung um die Osterfeiertage) gegenüber dem Vorjahresmonat um -4,0% gesunken, die realen Warenimporte lagen um -8,2% unter dem Vorjahreswert.

Österreich hat damit zu Jahresbeginn beim Warenexport den im Jahr 2023 durchgängig bestehenden Wachstumsvorsprung gegenüber dem Euroraum verloren. Allerdings zeigen die Veränderungsraten gegenüber den jeweiligen Vormonaten sowohl bei Warenexporten als auch bei -importen eine Stabilisierung. Dies darf als Indiz dafür angesehen werden, dass die Talsohle der österreichischen Außenhandelskonjunktur durchschritten sein könnte.

Der FIW Trade Indicator des BMAW

Statistik Austria publiziert die Daten zu nominellen Exporten und Importen jeweils zu Monatsbeginn mit einer Zeitverzögerung von mehr als 2 Monaten.

Das IHS wurde beauftragt mit State-of-the-Art ökonometrischen Methoden und zeitaktuellen hochfrequenten Daten (Wochen- und Monatsdaten) einen Nowcast (nominelle/reale Exporte und Importe, saisonbereinigt) für den jeweils aktuellen Monat (aktuell Jänner 24 / Statistik Austria publizierte November 23) zu erstellen.

Ab April 2024 wird das BMAW einen Nowcast auf Basis des Modells und jeweils zu liefernder Inputdaten des IHS erstellen.

Durch den Nowcast stehen zeitaktuelle Schätzungen der monatlichen Außenhandelsdaten Österreichs zur Verfügung (Vorsprung auf Statistik Austria > 2 Monate).

Der FIW Trade Indicator weist neben den nominellen Werten auch preisbereinigte reale Werte aus (bei Statistik Austria nur quartalsweise verfügbar). Reale Außenhandelsdaten geben vor dem Hintergrund hoher und volatiler Preissteigerungen einen exakten Eindruck über die tatsächlichen Wohlfahrtssteigerungen Österreichs durch den Außenhandel.

Die Daten des FIW Trade Indicator sind saison- und arbeitstagbereinigt. Verzerrungen durch saisonale Einflüsse bzw. die Lagerung von Feiertagen werden dadurch vermieden. Neben der exakteren Einschätzung der Wachstumsraten des Außenhandels ermöglicht dies auch eine zeitnahe Beurteilung der konjunkturellen Tendenzen im Außenhandel (Stagnation/Aufschwung/Abschwung).

Rückfragen an:

Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft
✉ Presseabteilung/Wirtschaft
☎ +43 1 711 00 805130
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Institut für Höhere Studien (IHS)
✉ Martin Ertl
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