FIW Trade Indicator
Österreichs Waren-Außenhandel stagniert im August
Der neue FIW Trade Indicator des BMAW liefert eine fundierte Einschätzung der tatsächlichen Lage des aktuellen österreichischen Warenaußenhandels
Seit April 2024 publiziert das BMAW auf der FIW-Website monatlich aktuelle und qualitativ hochwertige Schätzungen für nominelle, reale und saisonbereinigte Warenaußenhandelsdaten auf Basis eines vom Institut für Höhere Studien entwickelten ökonometrischen Modells. Dadurch stehen aktuelle Prognosen (sog. Nowcasts) des monatlichen Außenhandels Österreichs – mit einem Vorsprung von mehr als zwei Monaten gegenüber den Veröffentlichungen der Statistik Austria – zur Verfügung. Neben den nominellen Werten weist der FIW Trade Indicator auch preisbereinigte reale Werte aus. Diese realen Außenhandelsdaten geben einen exakten Eindruck über die tatsächlichen Wohlfahrtssteigerungen Österreichs durch den Außenhandel, sie sind zudem saison- und arbeitstagbereinigt. Dadurch unterscheiden sich die Nowcasts von den von Statistik Austria publizierten unbereinigten, nominellen Werten.
Letztes Update: 12.09.2024
Die aktuellen österreichischen Außenhandelsdaten der Statistik Austria sind im laufenden Jahr durch Kalendereffekte stark verzerrt, sodass eine objektive Einschätzung der Lage erschwert wird. Die preis-, saison- und arbeitstagbereinigten Daten des FIW Trade Indicators belegen einen kontinuierlichen und deutlichen Abwärtstrend bei den realen Warenexporten und -importen von November 2023 bis Mai 2024, als der aktuelle Tiefpunkt erreicht wurde. Im Juni konnte der Abwärtstrend gestoppt werden, allerdings stagnierte der österreichische Warenaußenhandel im Juli und August.
Die Hoffnung auf eine grundlegende Trendwende erfüllt sich vorerst nicht.
Im August weist der aktuelle FIW-Trade Indicator einen leichten Rückgang der realen Exporte um -0,7% gegenüber dem Vormonat Juli aus. Die realen Importe sind marginal um +0,1% angestiegen.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die realen Warenexporte um -4,2% gesunken, die realen Warenimporte sind um -1,8% zurückgegangen. Zu beachten ist hier der bereits starke Einbruch der Warenimporte im August des Vorjahres.
Die Hoffnung auf eine grundlegende Trendwende im Außenhandel hat sich damit vorerst noch nicht erfüllt. Die Dynamik des österreichischen Außenhandels wird dabei vom ungünstigen internationalen Umfeld negativ beeinträchtigt. Laut Daten des CPB Netherlands hat der reale Welthandel von April bis Juni auf einen moderaten Wachstumskurs eingeschwenkt, der reale Außenhandel des Euroraums verharrte jedoch zur Jahresmitte (d.h. im Juni) in einer hartnäckigen Rezession (reale Warenexporte des Euroraums -4,2 gegenüber dem Vorjahresmonat, reale Warenimporte -5,8%).
Der FIW Trade Indicator des BMAW
Statistik Austria publiziert die Daten zu nominellen Exporten und Importen jeweils zu Monatsbeginn mit einer Zeitverzögerung von mehr als 2 Monaten.
Das IHS wurde beauftragt mit State-of-the-Art ökonometrischen Methoden und zeitaktuellen hochfrequenten Daten (Wochen- und Monatsdaten) einen Nowcast (nominelle/reale Exporte und Importe, saisonbereinigt) für den jeweils aktuellen Monat (aktuell Jänner 24 / Statistik Austria publizierte November 23) zu erstellen.
Ab April 2024 wird das BMAW einen Nowcast auf Basis des Modells und jeweils zu liefernder Inputdaten des IHS erstellen.
Durch den Nowcast stehen zeitaktuelle Schätzungen der monatlichen Außenhandelsdaten Österreichs zur Verfügung (Vorsprung auf Statistik Austria > 2 Monate).
Der FIW Trade Indicator weist neben den nominellen Werten auch preisbereinigte reale Werte aus (bei Statistik Austria nur quartalsweise verfügbar). Reale Außenhandelsdaten geben vor dem Hintergrund hoher und volatiler Preissteigerungen einen exakten Eindruck über die tatsächlichen Wohlfahrtssteigerungen Österreichs durch den Außenhandel.
Die Daten des FIW Trade Indicator sind saison- und arbeitstagbereinigt. Verzerrungen durch saisonale Einflüsse bzw. die Lagerung von Feiertagen werden dadurch vermieden. Neben der exakteren Einschätzung der Wachstumsraten des Außenhandels ermöglicht dies auch eine zeitnahe Beurteilung der konjunkturellen Tendenzen im Außenhandel (Stagnation/Aufschwung/Abschwung).
Weiterführende Informationen: Projektbericht des IHS
Rückfragen an:
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