FIW Policy Briefs | 2011-04

FIW-PB 11 Ungleichgewichte im Eurogebiet: Eine Geschichte in zwei Ländern

Zusammenfassung:
Ungleichgewichte in einem Währungsgebiet entstehen durch Kapitalströme, die nicht durch eine ent-sprechende Steigerung der Kapazität Einkommen zu erzielen begleitet werden. Dadurch entsteht eine Überschuldung in den „Defizitländern“, während in den „Überschussländern“ Forderungen abge-schrieben werden müssen. In beiden Fällen kommt es zu einer Verringerung zukünftigen Wirtschafts-wachstums und einer Verzerrung der Struktur der Wirtschaft, weil sich kreditfinanziertes Wachstum üb-licherweise auf einige wenige Wirtschaftsbereiche, insbesondere Immobilien und Bauwirtschaft be-schränkt. Eine Besonderheit des Eurogebietes besteht nun darin, dass nur die Geldpolitik nach einheit-lichen Kriterien durchgeführt wird, während die Fiskalpolitik sowie die Überwachung des Finanzsektors nach wie vor in der Hand der einzelnen Mitgliedsstaaten liegt. Anhand von zwei Länderstudien wird argumentiert, wie ein Überschussland (Deutschland) zum Abbau von Ungleichgewichten beitragen kann und welches Ausmaß an Flexibilität notwendig ist, um aus einem „Boom/Bust“-Zyklus wieder herauszukommen (Estland).

Andreas Wörgötter (OECD / TU Wien)
Ungleichgewichte im Eurogebiet: Eine Geschichte in zwei Ländern
FIW-Policy Brief 11
April 2011
Sprache: Deutsch


Abstract:
Imbalances in a currency area arise from capital flows that are not accompanied by a corresponding increase in the capacity to generate income. This results in over-indebtedness in the „deficit countries“, while in the „surplus countries“ claims have to be written off. In both cases, future economic growth is reduced and the structure of the economy is distorted, because credit-financed growth is usually limited to a few sectors of the economy, especially real estate and construction. A special feature of the euro area is that only monetary policy is conducted according to uniform criteria, while fiscal policy and the supervision of the financial sector remain in the hands of the individual member states. Two country studies are used to argue how a surplus country (Germany) can contribute to reducing imbalances and what degree of flexibility is needed to come out of a „boom/bust“ cycle (Estonia).

Andreas Wörgötter (OECD / Vienna University of Technology)
Imbalances in the Euro Area: A Tale of Two Countries
FIW-Policy Brief 11
April 2011
Language: German