Ziel dieser Studie ist es zum einen, auf dem Konzept der Pfadabhängigkeit und der ökonomischen Komplexität aufbauend, die langfristigen und gegenwärtigen Entwicklungen der österreichischen Exportwirtschaft zu beleuchten. Welche Ökonomien konnten in den letzten zwei Jahrzehnten erfolgreich ihr Produktportfolio upgraden und welche Lehren können daraus für Österreich gezogen werden? Zum anderen werden, basierend auf den heutigen Spezialisierungen, Chancen der Weiterentwicklung und zukünftige Potenziale für die österreichische Außenwirtschaft identifiziert. Im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte konnte Österreich nicht nur die absolute Menge an Exporten beinahe verdreifachen. Auch die ökonomische Komplexität des Exportportfolios – eine Maßzahl für die Menge an Know-how, über die eine Ökonomie relativ zu anderen Ökonomien weltweit verfügt – ist deutlich gestiegen. Dies ist insbesondere auf den starken Anstieg der Exporte in chemischen Produkten, verschiedensten Spezialwerkzeugen und Messinstrumenten sowie Metall- und Plastikprodukten zurückzuführen. Darüber hinaus werden in dieser Studie die zukünftigen Potenziale der österreichischen Exportwirtschaft identifiziert. Auf österreichischer Ebene erscheint insbesondere ein Fokus auf Life Sciences, Chemie und Pharmazie zukunftsträchtig zu sein. Gerade im Bereich der pharmazeutischen Produkte bestehen bereits viele Spezialisierungsvorteile, wodurch es unter Umständen möglich ist, in organischen chemischen Produkten von Spillover-Effekten zu profitieren.

Zitiervorschlag:

Virág Bittó & Philipp Koch & Wolfgang Schwarzbauer, 2024. Perspektiven des zukünftigen Produktportfolios des österreichischen Außenhandels. FIW Research Reports series 01-2024, FIW.

Aufzeichung der Studienpräsentation: https://www.youtube.com/watch?v=vBgES1_OPmE&t=680s