FIW Policy Briefs | 2016-03

FIW-PB 30 Investitionen in Österreich: Entwicklungen, Ursachen, Politikempfehlungen

  • Autoren: R. Stöllinger

Zusammenfassung:
Die mangelnde Investitionsbereitschaft auf Seiten der Unternehmen wird gerne als Hauptursache für die mäßige Konjunkturlage in Europa ausgemacht. Gleichzeitig belasten die moderaten und unsicheren Wachstumsaussichten die unternehmerische Investitionstätigkeit. Die stark expansiv ausgerichtete Geldpolitik im Euro-Raum hat bisher wenig an diesen Entwicklungen ändern können. Erklärungsversu-che für das in Österreich speziell in den letzten Jahren enttäuschende Investitionswachstum gibt es viele. Nach einer detaillierten Darstellung der Entwicklung der Bruttoanlageinvestitionen werden in diesem Beitrag vier der häufigsten Erklärungen näher erörtert: (i) die fehlende Nachfrage, (ii) strukturelle Veränderungen in der österreichischen Wirtschaft, (iii) eine Verschlechterung des Wirtschaftsstandorts Österreich sowie (iv) das Vorliegen einer Kreditklemme. Bereits ein etwas genauerer Blick auf die österreichischen Investitionsdaten zeigt, dass das oftmals attestierte Investitionsproblem in Österreich nicht allzu gravierend sein dürfte – zumindest nicht dahingehend, dass daraus ein Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Unternehmen resultieren wird. Handlungsbedarf auf Seiten der öffentlichen Hand besteht allerdings durchaus, denn das Potential des Staates, die Investitionstä-tigkeit in Zukunftsbereichen direkt und indirekt zu unterstützen, wird bei Weitem nicht ausgeschöpft.

Roman Stöllinger (wiiw)
Investitionen in Österreich: Entwicklungen, Ursachen, Politikempfehlungen
FIW-Policy Brief 30
März 2016
Sprache: Deutsch


Abstract:
The lack of willingness to invest on the part of companies is readily identified as the main cause of the moderate economic situation in Europe. At the same time, the moderate and uncertain growth outlook is weighing on corporate investment activity. The strongly expansionary monetary policy in the euro zone has so far been able to do little to change these developments. There are many possible explanations for the disappointing investment growth in Austria, especially in recent years. After a detailed description of the development of gross fixed capital formation, this article discusses four of the most common explanations in more detail: (i) the lack of demand, (ii) structural changes in the Austrian economy, (iii) a deterioration of Austria as a business location and (iv) the existence of a credit crunch. Even a somewhat closer look at Austrian investment data shows that the often attested investment problem in Austria is not likely to be all that serious – at least not to the extent that it will result in a loss of competitiveness on the part of Austrian companies. However, there is certainly a need for action on the part of the public sector, as the potential of the state to directly and indirectly support investment activity in future-oriented areas is far from being fully exploited.

Roman Stöllinger (wiiw)
Investitionen in Österreich: Entwicklungen, Ursachen, Politikempfehlungen
FIW-Policy Brief 30
März 2016
Sprache: Deutsch