FIW Policy Briefs | 2013-01

Effekte der österreichischen EU-Mitgliedschaft

Das Kernelement der Europäischen Integration, der „Binnenmarkt“, feiert heuer das 20-jährige Bestehen. Österreich hat seit dem Beitritt zur EU im Jahr 1995 an allen vertiefenden Schritten der EU-Integration teilgenommen. Nicht nur politisch ist Österreich durch die EU-Mitgliedschaft moderner, europäischer geworden, es hat auch ökonomisch auf allen Stufen der Integration profitiert: Ostöffnung (zusätzliches BIP-Wachstum +0,2 Prozentpunkte pro Jahr), EU-Mitgliedschaft (Teilnahme am EU-Binnenmarkt: +0,6 Prozentpunkte), WWU-Teilnahme (+0,4 Prozentpunkte) und EU-Erweiterung (+0,4 Prozentpunkte). Die aus Modellsimulationen abgeleiteten Integrationseffekte durch die Teilnahme an allen Integrationsstufen verstärkten das Wachstum des österreichischen BIP insgesamt um ½ bis 1 Prozentpunkt pro Jahr. Die Plausibilität dieser Modellergebnisse wird durch den Vergleich der Wirtschaftsentwicklung Österreichs mit anderen EU-Ländern und Drittländern unterstrichen. So entsprach der Wachstumsvorsprung Österreichs vor Deutschland und der Schweiz den genannten Integrationseffekten. Dieser „Wachstumsbonus“ ist ohne die Integrationswirkungen der Teilnahme Österreichs an allen EU-Projekten schwer bis gar nicht erklärbar.