FIW Policy Briefs | 2010-11

Das Spannungsfeld von Protektion, Liberalisierung und Freihandel

Zwischen der ökonomischen Theorie und der praktizierten Handelspolitik besteht ein gespanntes Verhältnis. Häufig wird der Theorie unterstellt, sie predige einseitig und unverantwortlich Freihandel, andererseits scheint die Politik diesem Rat ohnehin massiv zu widersprechen. Praktiziert wird ja nicht Freihandel, sondern ein Gemisch aus Importprotektion und Exportsubventionierung, und Handelsliberalisierung gestaltet sich oft als schwieriger und langwieriger Prozess. Erklärbar ist diese Politik im Detail nur durch die Besonderheiten, wenn man so will das Versagen, des politischen Prozesses. Was besagt die „Lehre vom Freihandel“ wirklich? Wie sieht die Rhetorik, wie die Praxis der Handelspolitik aus? Warum ist die Politik so, wie sie ist? Kann man die starke Zunahme des Welthandels nach dem zweiten Weltkrieg, verbunden mit insgesamt doch beeindruckendem Wirtschaftswachstum, als Erfolgsgeschichte des GATT und der WTO interpretieren? Gehört die Zukunft dem multilateralen Welthandelssystem oder einem Geflecht von regionalen Handelsblöcken?