
FIW Trade Indicator
Harter Seegang für Österreichs Warenaußenhandel
Die realen Warenexporte und -importe waren im April leicht rückläufig.
Seit April 2024 publiziert das BMWET auf der FIW-Website monatlich aktuelle und qualitativ hochwertige Schätzungen für nominelle, reale und saisonbereinigte Warenaußenhandelsdaten auf Basis eines vom Institut für Höhere Studien entwickelten ökonometrischen Modells. Dadurch stehen aktuelle Prognosen (sog. Nowcasts) des monatlichen Außenhandels Österreichs – mit einem Vorsprung von mehr als zwei Monaten gegenüber den Veröffentlichungen der Statistik Austria – zur Verfügung. Neben den nominellen Werten weist der FIW Trade Indicator auch preisbereinigte reale Werte aus. Diese realen Außenhandelsdaten geben einen exakten Eindruck über die tatsächlichen Wohlfahrtssteigerungen Österreichs durch den Außenhandel, sie sind zudem saison- und arbeitstagbereinigt. Dadurch unterscheiden sich die Nowcasts von den von Statistik Austria publizierten unbereinigten, nominellen Werten.
Letztes Update: 15.05.2025


Gemäß der aktuellen Schätzung des FIW Trade Indicators entwickelten sich die saisonbereinigten realen Warenexporte- und importe Österreichs im April 2025 leicht rückläufig (jeweils -1,4% gegenüber dem Vormonat). Nach dem überraschend starken Jahresbeginn (reale Exporte im ersten Quartal 2025 +5,7%, Importe +3,5% gegenüber dem Vorquartal) hat sich der Warenaußenhandel stabilisiert. Angesichts der fordernden Rahmenbedingungen aufgrund des globalen Handelskriegs darf diese Entwicklung jedoch als erfreulich beurteilt werden.
Die Rahmenbedingungen für den österreichischen Außenhandel bleiben in den kommenden Monaten fordernd.
Die nominellen Warenexporte und -importe entwickelten sich analog zu den realen Werten. Die Warenexporte waren im April um -1,2% gegenüber dem Vormonat rückläufig, die Warenimporte um -1,1%. Seit Februar haben sich die nominellen Warenimporte etwas günstiger als die Warenexporte gezeigt. Aus diesem Grund erodiert der Überschuss aus der Warenhandelsbilanz zusehends. Im ersten Trimester des Jahres 2025 betrug der kumulierte saisonbereinigte Überschuss der Handelsbilanz nur noch 190 Mio. Euro.
In den nächsten Monaten bleiben die Aussichten für den österreichischen Warenaußenhandel eingetrübt. Die Warenexporte leiden unter den vom globalen Handelskrieg bedingten fragilen internationalen Rahmenbedingungen. Gleichzeitig werden die Folgen der Budgetkonsolidierung in Österreich die Kaufkraft der privaten Haushalte schmälern und auf die Warenimporte dämpfend wirken.
Der FIW Trade Indicator des BMWET
Statistik Austria publiziert die Daten zu nominellen Exporten und Importen jeweils zu Monatsbeginn mit einer Zeitverzögerung von mehr als 2 Monaten.
Das IHS wurde beauftragt mit State-of-the-Art ökonometrischen Methoden und zeitaktuellen hochfrequenten Daten (Wochen- und Monatsdaten) einen Nowcast (nominelle/reale Exporte und Importe, saisonbereinigt) für den jeweils aktuellen Monat (aktuell Jänner 24 / Statistik Austria publizierte November 23) zu erstellen.
Ab April 2024 wird das BMWET einen Nowcast auf Basis des Modells und jeweils zu liefernder Inputdaten des IHS erstellen.
Durch den Nowcast stehen zeitaktuelle Schätzungen der monatlichen Außenhandelsdaten Österreichs zur Verfügung (Vorsprung auf Statistik Austria > 2 Monate).
Der FIW Trade Indicator weist neben den nominellen Werten auch preisbereinigte reale Werte aus (bei Statistik Austria nur quartalsweise verfügbar). Reale Außenhandelsdaten geben vor dem Hintergrund hoher und volatiler Preissteigerungen einen exakten Eindruck über die tatsächlichen Wohlfahrtssteigerungen Österreichs durch den Außenhandel.
Die Daten des FIW Trade Indicator sind saison- und arbeitstagbereinigt. Verzerrungen durch saisonale Einflüsse bzw. die Lagerung von Feiertagen werden dadurch vermieden. Neben der exakteren Einschätzung der Wachstumsraten des Außenhandels ermöglicht dies auch eine zeitnahe Beurteilung der konjunkturellen Tendenzen im Außenhandel (Stagnation/Aufschwung/Abschwung).
Weiterführende Informationen: Projektbericht des IHS
Rückfragen an:
Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus
Dr. Ulrich Schuh
✉ ulrich.schuh@bmwet.gv.at
☎ +43 1 711 00 808810
Institut für Höhere Studien (IHS)
✉ Martin Ertl
🔗 IHS