
FIW Trade Indicator
Österreichs Außenhandel floriert im Mai
Seit April 2024 publiziert das BMWET auf der FIW-Website monatlich aktuelle und qualitativ hochwertige Schätzungen für nominelle, reale und saisonbereinigte Warenaußenhandelsdaten auf Basis eines vom Institut für Höhere Studien entwickelten ökonometrischen Modells. Dadurch stehen aktuelle Prognosen (sog. Nowcasts) des monatlichen Außenhandels Österreichs – mit einem Vorsprung von mehr als zwei Monaten gegenüber den Veröffentlichungen der Statistik Austria – zur Verfügung. Neben den nominellen Werten weist der FIW Trade Indicator auch preisbereinigte reale Werte aus. Diese realen Außenhandelsdaten geben einen exakten Eindruck über die tatsächlichen Wohlfahrtssteigerungen Österreichs durch den Außenhandel, sie sind zudem saison- und arbeitstagbereinigt. Dadurch unterscheiden sich die Nowcasts von den von Statistik Austria publizierten unbereinigten, nominellen Werten.
Letztes Update: 25.06.2025


Gemäß der aktuellen Schätzung des FIW Trade Indicators entwickelten sich im Mai 2025 insbesondere die saisonbereinigten realen Warenexporte mit einem Wachstum von +2,2% gegenüber dem Vormonat sehr erfreulich. Auch die Warenimporte haben gegenüber April um +0,6% zugenommen. Im Vorjahresvergleich stiegen die realen Warenexporte um +6,2%, die realen Warenimporte gar um 8,2%. Der Vorjahresvergleich ist jedoch durch die niedrigen Werte des Vorjahres verzerrt, als der österreichische Warenaußenhandel im Mai 2024 die Talsohle des aktuellen Handelszyklus erreicht hatte.
Der dynamische Anstieg der Importpreise führt zu einem deutlichen Defizit in der Handelsbilanz
Die aktuelle Entwicklung der nominellen Warenexporte und -importe wird gegenwärtig maßgeblich von der Preisdynamik beeinflusst. Der geschätzte Wert für den aktuellen Anstieg der Importpreise im Vergleich zum Vorjahr liegt mit +1,4% fast doppelt so hoch wie jener der Exportpreise (+0,8%). Dies hat zur Folge, dass die monatliche Handelsbilanz nunmehr wieder deutlich negative Werte ausweist. In den Monaten Jänner bis Mai liegt das geschätzte Defizit Österreichs mittlerweile bei knapp 1 Mrd. Euro.
In den nächsten Monaten bleiben die Aussichten für den österreichischen Warenaußenhandel fordernd. Die Verunsicherung rund um den derzeit schwelenden globalen Handelskrieg hat zu einem vorübergehenden Wachstumsschub durch überraschend starkes Importwachstum der USA geführt. Dieser Effekt wird jedoch in absehbarer Zeit auslaufen. Zudem könnten die Folgen der aktuellen geopolitischen Zerwürfnisse zu einer deutlichen Verschlechterung der Rahmenbedingungen für den österreichischen Außenhandel führen.
Der FIW Trade Indicator des BMWET
Statistik Austria publiziert die Daten zu nominellen Exporten und Importen jeweils zu Monatsbeginn mit einer Zeitverzögerung von mehr als 2 Monaten.
Das IHS wurde beauftragt mit State-of-the-Art ökonometrischen Methoden und zeitaktuellen hochfrequenten Daten (Wochen- und Monatsdaten) einen Nowcast (nominelle/reale Exporte und Importe, saisonbereinigt) für den jeweils aktuellen Monat (aktuell Jänner 24 / Statistik Austria publizierte November 23) zu erstellen.
Ab April 2024 wird das BMWET einen Nowcast auf Basis des Modells und jeweils zu liefernder Inputdaten des IHS erstellen.
Durch den Nowcast stehen zeitaktuelle Schätzungen der monatlichen Außenhandelsdaten Österreichs zur Verfügung (Vorsprung auf Statistik Austria > 2 Monate).
Der FIW Trade Indicator weist neben den nominellen Werten auch preisbereinigte reale Werte aus (bei Statistik Austria nur quartalsweise verfügbar). Reale Außenhandelsdaten geben vor dem Hintergrund hoher und volatiler Preissteigerungen einen exakten Eindruck über die tatsächlichen Wohlfahrtssteigerungen Österreichs durch den Außenhandel.
Die Daten des FIW Trade Indicator sind saison- und arbeitstagbereinigt. Verzerrungen durch saisonale Einflüsse bzw. die Lagerung von Feiertagen werden dadurch vermieden. Neben der exakteren Einschätzung der Wachstumsraten des Außenhandels ermöglicht dies auch eine zeitnahe Beurteilung der konjunkturellen Tendenzen im Außenhandel (Stagnation/Aufschwung/Abschwung).
Weiterführende Informationen: Projektbericht des IHS
Rückfragen an:
Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus
Dr. Ulrich Schuh
✉ ulrich.schuh@bmwet.gv.at
☎ +43 1 711 00 808810
Institut für Höhere Studien (IHS)
✉ Martin Ertl
🔗 IHS