FIW Policy Briefs | 2015-05

FIW-PB 27 “Smart Diversification” im Außenhandel

  • Authors: A. Reinstaller

Zusammenfassung:
Smart Specialisation-Strategien (3S) stellen einen neuen Ansatz im Kontext der Europäischen Industrie- und Regionalpolitik dar. Dies sind wirtschaftspolitische Maßnahmen, die darauf abzielen, neue Spezialisierungen auf der Grundlage bestehender räumlich und technologisch konzentrierter Kompetenzen und Stärken voranzutreiben. Da es sich dabei aber primär um die Unterstützung von Diversifizierungsprozessen handelt, verwendet dieser Beitrag den Begriff „Smart Diversification“. Es wird argumentiert, dass diese Strategien auf der Ausnutzung von Verbundeffekten (z.B. Wissensspillovers) aufbauen. Der Beitrag zeigt, dass diese Effekte tatsächlich eine wichtige Rolle bei der Entwicklung neuer Spezialisierungen im österreichischen Außenhandel spielen, da sie die Grundlage für Kostenvorteile bei der Erzeugung spezifischer Güter und die Herausbildung von Alleinstellungsmerkmalen bilden. Andererseits führen sie auch zu Pfadabhängigkeiten in der Entwicklung des Exportportfolios, die langfristig zu einem strukturellen „Lock-in“ führen könnten. Ob lokale Kompetenzen und darauf aufbauende Spezialisierungen eine Chance oder eine Einschränkung für die weitere Entwicklung sind, hängt auch von forschungs-, technologie- und innovationspolitischen Maßnahmen ab, die darauf abzielen, bestehende Stärken weiterzuentwickeln und mit neuen Wissens- oder Technologiebereichen zu verknüpfen. Es geht also im Sinne Schumpeters um die Schöpfung und Umsetzung „neuer Kombinationen“.

Andreas Reinstaller (WIFO)
“Smart Diversification” im Außenhandel
FIW-Policy Brief 27
Mai 2015
Sprache: Deutsch


Abstract:
Smart Specialization strategies (3S) represent a new approach in the context of European industrial and regional policy. These are economic policies that aim to drive new specializations based on existing spatially and technologically concentrated competencies and strengths. However, since these policies are primarily aimed at supporting diversification processes, this paper uses the term “smart diversification.” It is argued that these strategies are built on exploiting economies of scope (e.g., knowledge spillovers). The paper shows that these effects indeed play an important role in the development of new specializations in Austrian foreign trade, as they form the basis for cost advantages in the production of specific goods and the emergence of unique selling propositions. On the other hand, they also lead to path dependencies in the development of the export portfolio, which could result in a structural “lock-in” in the long run. Whether local competencies and specializations based on them are an opportunity or a constraint for further development also depends on research, technology and innovation policy measures aimed at further developing existing strengths and linking them to new areas of knowledge or technology. Thus, in Schumpeter’s sense, it is a matter of creating and implementing “new combinations.”

Andreas Reinstaller (WIFO)
“Smart Diversification” in Foreign Trade
FIW Policy Brief 27
May 2015
Language: German